In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, in denen Unternehmen mit knappen Budgets zu kämpfen haben, ist es selten, dass einfache Gehaltserhöhungen gewährt werden. Gerade für Beschäftigte in der Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) stellt sich daher die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, das eigene Gehalt zu steigern?
Facts & Figures zur Arbeitnehmerüberlassung
Anteil der Beschäftigten in der Arbeitnehmerüberlassung: Laut Statista waren 2022 etwa 2,8% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland in der Arbeitnehmerüberlassung tätig.
Tarifbindung: Etwa 95% der ANÜ-Dienstleister sind tarifgebunden (z. B. an den BAP- oder iGZ-Tarifvertrag).
Eingruppierung: Eine höhere Entgeltgruppe kann im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung von 5-15% bedeuten.
Kostenaufteilung: Der Verrechnungssatz besteht typischerweise zu etwa 60-70% aus Lohnkosten, 20-25% Sozialabgaben und Nebenkosten sowie 10-15% Marge des Verleihers.
Das Spannungsfeld der Arbeitnehmerüberlassung
Die Besonderheit der Arbeitnehmerüberlassung liegt in ihrem Aufbau: Sie arbeiten vor Ort bei einem Entleiher, doch Ihr Gehalt erhalten Sie vom Verleiher – also dem ANÜ-Dienstleister. Dieser wiederum muss Ihr Gehalt (inklusive Nebenkosten und einer Marge) über einen Verrechnungssatz beim Entleiher abrechnen.
Das bedeutet: Eine Gehaltserhöhung ist nur möglich, wenn entweder der Entleiher bereit ist, einen höheren Verrechnungssatz zu zahlen, oder der Verleiher eine geringere Marge in Kauf nimmt. Hier entsteht ein komplexes Spannungsfeld, da beide Seiten ökonomische Interessen verfolgen.
Ansätze zur Gehaltssteigerung in der ANÜ
Trotz dieser Herausforderungen gibt es einige Ansätze, die Sie prüfen können:
- Hat sich der Wert Ihrer Tätigkeit erhöht? • Analysieren Sie, ob Ihre Arbeit beim Entleiher an Bedeutung gewonnen hat. Haben sich die Anforderungen oder Ihre Verantwortlichkeiten erhöht? In diesem Fall könnte Ihr Verleiher argumentieren, dass ein höherer Verrechnungssatz gerechtfertigt ist.
- Prüfen Sie Ihre Eingruppierung im Tarifvertrag. • Viele Arbeitnehmerüberlasser sind dem GVP (BAP/iGZ)-Tarifvertrag angeschlossen. Wenn sich die Anforderungen Ihrer Tätigkeit erhöht haben, könnte dies eine Eingruppierung in eine höhere Entgeltgruppe rechtfertigen. Die entsprechenden Eingruppierungskriterien finden Sie hier (Die Tarifverträge der Zeitarbeit). • Eine höhere Entgeltgruppe bedeutet in der Regel ein höheres Tarifentgelt. Allerdings sollten Sie beachten, dass sich dies nur dann positiv auf Ihre Auszahlung auswirkt, wenn es übertarifliche Zulagen oder das Equal-Pay-Gehalt übersteigt. Bei Unklarheiten sollten Sie den Tarifvertrag konsultieren oder sich an Ihren Verleiher wenden.
- Wählen Sie den richtigen ANÜ-Dienstleister. • Ein entscheidender Hebel kann die Auswahl eines passenden ANÜ-Dienstleisters sein – insbesondere vor Projektbeginn. Plattformen wie nanü bieten effiziente Abwicklungsprozesse und oft attraktive Konditionen. Wenn Sie bereits ein konkretes Projekt in Aussicht haben, können Sie durch einen Gehaltscheck bei solchen Plattformen Ihre Verdienstmöglichkeiten überprüfen. Sollte das Angebot passen, können Sie dort direkt eine Anstellungsmöglichkeit zu verbesserten Konditionen erhalten.
Quintessenz
Die Arbeitnehmerüberlassung birgt zwar Herausforderungen in Bezug auf Gehaltserhöhungen, doch es gibt praktikable Ansätze:
- Regelmäßige Analyse: Überprüfen Sie, ob sich Ihre Tätigkeit und die damit verbundenen Anforderungen verändert haben. Eine neue Bewertung Ihrer Arbeit kann die Grundlage für eine Gehaltssteigerung schaffen.
- Gehaltschecks nutzen: Plattformen wie nanü bieten einfache Möglichkeiten, Ihre aktuelle Situation zu bewerten und potenziell bessere Konditionen zu erhalten. Fragen Sie dazu einfach ein unverbindliches Angebot an.
Werden diese Ansätze systematisch verfolgt, steigen die Chancen, das eigene Gehalt auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten zu verbessern. Ein proaktiver Umgang mit Ihrer Karriere in der ANÜ zahlt sich langfristig aus.
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