Viele Freelancer stehen im Laufe ihrer Karriere vor der Frage, ob sie ein Projekt in Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) durchführen sollten. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Frage der individuellen Karriereplanung, sondern auch von rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Die Diskussion darüber ist lebhaft – letztlich muss jeder Freelancer für sich selbst entscheiden. Das Recht zur freien Berufswahl ist schließlich im Grundgesetz verankert.
Warum Kunden auf Arbeitnehmerüberlassung setzen
Nach unserer Erfahrung gibt es für Unternehmen einige maßgebliche Gründe, Projekte in Arbeitnehmerüberlassung durchzuführen:
- Absicherung gegen Scheinselbstständigkeit: Um rechtliche Risiken zu vermeiden, setzen viele Unternehmen pauschal auf ANÜ.
- Eingliederung in die Betriebsorganisation: Soll ein Freelancer als Manager agieren oder einen bestehenden Mitarbeiter ersetzen, bietet die ANÜ den Vorteil, dass eine nahtlose Integration möglich ist. Dabei können auch Weisungen empfangen oder gegeben werden.
- Entlastung der Projektakquise: Weniger häufig, aber dennoch relevant: Einige Freelancer möchten den Aufwand für die Suche nach Projekten reduzieren und von der Sozialversicherung profitieren. In diesem Fall kann ANÜ eine sinnvolle Alternative sein.
Vorteile der Arbeitnehmerüberlassung für Freelancer
Die Arbeitnehmerüberlassung bietet Freelancern einige Vorteile, die in bestimmten Projektsituationen sehr attraktiv sein können:
- Planbare Arbeitszeiten und Vergütung: Feste Rahmenbedingungen sorgen für finanzielle und zeitliche Stabilität.
- Sozialversicherung: Nach 12 Monaten durchgängiger Beschäftigung entsteht ein Anspruch auf Arbeitslosengeld, falls eine Phase der Nichtbeschäftigung folgt.
- Integration in die Kundenorganisation: Eine freie Interaktion mit dem Team, Teilnahme an Meetings und Firmen-Events ist möglich.
- Klare Haftungsregelungen: Freelancer in ANÜ haften meist wie reguläre Mitarbeiter, was die Risiken deutlich reduziert.
Dadurch, dass viele Firmen Projekte nur in Arbeitnehmerüberlassung gestatten, sind auf diesem Wege viele spannende Projekte und Weiterentwicklungsmöglichkeiten erst zugänglich.
Nachteile der Arbeitnehmerüberlassung für Freelancer
Neben den Vorteilen gibt es auch einige Nachteile, die Freelancer berücksichtigen sollten:
- Gesetzlicher Rahmen: Es gelten Höchstüberlassungsdauern und andere Einschränkungen.
- Geringere Flexibilität: Änderungen im Projektvolumen erfordern oft eine aufwendige Anpassung der Verträge.
- Gefühlte Einschränkung der Freiheit: Einige Freelancer empfinden die Weisungsgebundenheit als Nachteil. Fachlich starke Freelancer können jedoch oft auch in der ANÜ ihre Souveränität bewahren.
- Vergütung: Manche Freelancer fürchten eine geringere Vergütung, da ANÜ historisch mit Hilfstätigkeiten assoziiert wird. In der Praxis sind Kunden jedoch bereit, auch in ANÜ hohe Vergütungen für erfahrene Freelancer zu zahlen.
Wichtige Tipps zur Auswahl eines ANÜ-Dienstleisters
Ein entscheidender Erfolgsfaktor für Freelancer in der ANÜ ist die Wahl des richtigen Dienstleisters. Plattformen wie nanü bieten effiziente Abwicklungsprozesse und sind erfahren im Umgang mit dieser Konstellation. Sie können den administrativen Aufwand minimieren und oft attraktive Konditionen aushandeln.
Fazit
Die Arbeitnehmerüberlassung kann für Freelancer eine sinnvolle Lösung sein, insbesondere wenn rechtliche oder organisatorische Gründe dies nahelegen. Gleichzeitig sollten Freelancer sorgfältig abwägen, ob die Vorteile wie planbare Vergütung und Sozialversicherung die Einschränkungen in Bezug auf Flexibilität und Weisungsgebundenheit aufwiegen. Mit einem erfahrenen ANÜ-Dienstleister an ihrer Seite können Freelancer jedoch das Beste aus dieser Form der Beschäftigung herausholen.
Schreibe einen Kommentar